Ist der Erdkern flüssig oder fest?

Hands-on

Ist der Erdkern flüssig oder fest?

Erstellt von

Autoren

Michel Darche
Regis Goiffon

Die Daten von seismischen Wellen werden mittels Seismographen auf der ganzen Welt aufgenommen und können anschließend analysiert werden. Die daraus erkannten Anomalien bei der Ausbreitung von seismischen Wellen nutzte die dänische Mathematikerin Inge Lehmann 1936, um zu zeigen, dass der flüssige Erdkern selbst noch einen festen Kern beinhaltet, der einen Radius von 1.200 km hat. Obwohl die Temperatur im Erdkern bei über 5.000 Grad Celsius liegt, ist dieser innerste Kern tatsächlich fest. Der Grund dafür ist der immens hohe Druck, der bei einer Tiefe von 5.000 km mehr als 3,5 Millionen Mal stärker ist als an der Erdoberfläche.

Wie reist man zum Mittelpunkt der Erde?

Um die innere Struktur der Erde zu verstehen, haben sich Wissenschaftler ‚mathematische Brillen‘ aufgesetzt, um die Daten von seismischen Wellen zu interpretieren. Hierbei zeigte sich, dass der äußere Kern der Erde flüssig sein muss, da sich Scherwellen (Transversalwellen) in ihm nicht ausbreiten. Druckwellen (Longitudinalwellen) werden hingegen gebrochen, wenn sie in den äußeren Kern eindringen. Gäbe es keinen festen inneren Kern, müsste es eine kranzförmige Region geben (braun in der Abbildung), in der keine seismischen Wellen erkannt werden können.

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